Rund 16.000 Kilogramm Rohstoffe verbraucht jeder Mensch in Deutschland - pro Jahr!
Längst ist klar: Abfälle sind viel zu wertvoll zum Wegwerfen. Unter dem Motto „No Time To Waste!“ lädt das OecherLab ein: Entdecke eine Fülle cleverer Ideen, innovativer Konzepte und jede Menge Denkanstöße zur Beseitigung globaler Müllberge und zunehmender Rohstoffknappheit.
Von KI-unterstützten Müllsammelbooten, über Mikroplastik fressende Mikroben bis hin zur weltweit ersten Industrieanlage, die Restmüll in Kunststoff verwandelt - und vieles mehr…
Öffnungszeiten: 24. Januar bis 21. Juni 2023
Dienstag - Donnerstag, 11 - 17 Uhr
Adresse: Kapuzinergraben 19D, 52062 Aachen
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zum Thema Kreislaufwirtschaft? Melde dich gerne bei uns: oecherlab@mail.aachen.de
Die Themen der Ausstellung:
Du kannst auf die Themen klicken um direkt dorthin zu kommen oder du scrollst einfach nach unten und lässt dich überraschen.
Die Aussteller:innen
Eine Übersicht mit mehr Informationen über die Aussteller:innen findest du hier:
40,2 Mio. Tonnen Haushaltsabfälle im Jahr 2021
Unser Umgang mit Müll hat einen großen Einfluss auf die aktuelle Klimakrise. Durch Müllvermeidung und kluges Recycling können wir hier maßgeblich etwas verändern.
Nur 9% der Plastikverpackungen werden recycelt.
200 Millionen ungenutzte Handys befinden sich in deutschen Haushalten.
Die Verschmutzung von Mikroplastik in Böden und Gewässern ist um ein Mehrfaches höher als im Meer.
Meeresströmungen spülen Abfälle zu riesigen Müllteppichen zusammen. Der größte ist der „Great Pacific Garbage Patch“ und ist 3-mal so groß wie Frankreich.
In Laptops und Smartphones sind winzige Mengen Gold enthalten. Trotzdem werden wir im Jahr 2078 so viel weggeworfen haben, dass man daraus einen Eiffelturm aus Gold bauen könnte.
Mülltrennung = Klimaschutz
1,95 Mio. Tonnen CO2-Äquivalente sparen wir jährlich durch das Recycling gebrauchter Verpackungen.
Das ist so viel, als würde eine Person 1,38 Millionen Mal von Berlin nach New York fliegen.
2,55 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente könnten wir 2030 vermeiden, wenn wir unsere Abfälle noch besser trennen.
Let's do this!
Mehr Infos darüber, wie ihr richtig Müll trennt, findet ihr hier:
Plastik im Meer
Im Jahr 2025 werden rund 80 Millionen Tonnen Plastikmüll in den Meeren schwimmen, prognostizieren Ozeanforscher - pro Jahr kommen etwa elf Millionen hinzu. Das ist eine LKW-Ladung Müll pro Minute!
Abbauzeit von Plastikmüll im Meer
Plastiktüte
10 - 20 Jahre
Aluminiumdose
200 Jahre
Plastikflasche
450 Jahre
Plastikbecher
50 Jahre
Wegwerfwindel
450 Jahre
(Mikro) Plastik
Als Mikroplastik bezeichnet man kleine Kunststoffteilchen mit einem Durchmesser unter 5 mm. Diese wurden bereits in einer Vielzahl von Lebewesen nachgewiesen – von Insekten und Weichtieren über Vögel bis zu Säugetieren. Auch wir Menschen nehmen längst Mikroplastik auf, nachweislich über Nahrungsmittel wie Meeresfrüchte, Meersalz und Mineralwasser.
Zugleich atmen wir Mikroplastik ein, das in Stäuben vor allem in Städten durch die Luft schwebt. Was das alles insgesamt für Folgen für die menschliche Gesundheit hat, ist noch unklar. (WWF)
Der Mikroplastik Kreislauf
Abfallaufkommen in Deutschland
In einem Jahr fallen pro Kopf so viele Kilogramm Abfall an:
Abfall in Aachen
Der Aachener Stadtbetrieb hat mehr als 750 Mitarbeiter*innen und kümmert sich u.a. um die Abfallentsorgung in Aachen.
Speziell für Kindergärten, Schulen und andere Bildungseinrichtungen ist in der Abfallberatung der Bereich Abfallpädagogik geschaffen worden:
Hofführungen beim Aachener Stadtbetrieb
Der Aachener Stadtbetrieb bietet Führungen über das Betriebsgelände an. Bei diesem Besuch können Kinder ab dem Vorschulalter einen Einblick in die Arbeit der Abfallwirtschaft und Stadtreinigung bekommen.
Mit Hilfe der „Tonne Berta“ wird spielerisch das Wissen um die richtige Trennung des Abfalls vermittelt.
Ein Müllauto für Zuhause
Der Aachener Stadtbetrieb bietet sogar ein eigenes Müllauto für Zuhause an: als Bastellbogen zum runterladen und ausdrucken.
Zugleich atmen wir Mikroplastik ein, das in Stäuben vor allem in Städten durch die Luft schwebt. Was das alles insgesamt für Folgen für die menschliche Gesundheit hat, ist noch unklar. (WWF)
Ein paar Ideen für dein eigenes Recycling oder Upcycling Projekt
Wie das Sozialprojekt Second Light kannst auch du Kerzenreste wiederverwenden, sie einschmelzen und zu neuen Kerzen verarbeiten, in dem du sie in Formen gießt.
Kleine Seifenreste kann man in einem Stoff- oder Netzbeutel sammeln und sich mit dem Beutel die Hände waschen, so wird auch hier nichts verschwendet. Das Aachener Unternehmen ReBubble zum Beispiel stellt aus Hotelseifenresten neue Seifen her.
Die 5Rs of Recycling:
REFUSE
Verzichte, wann immer möglich, auf überflüssigen Konsum.
REDUCE
Reduziere deinen Müll, indem du bewusst und nachhaltig konsumierst.
REPURPOSE
Wenn möglich, repariere so viel es geht oder werte alte Produkte durch Upcycling auf.
RECYCLE
Nutze Dinge so lange wie möglich. Hier zählen beispielsweise Second-Hand-Produkte und Upcycling-Produkte dazu.
REUSE
Führe Kunststoffe dem Recycling-Kreislauf zu und nutze recycelte Produkte, statt solche aus neuem Plastik.
Recycling
Recycling von Elektronikgeräten
Bei der Herstellung von Elektronikgeräten werden wertvolle Ressourcen benötigt, deren Gewinnung oft unter katastrophalen Bedingungen für Menschen und Umwelt in den Abbauländern stattfindet. So gelangen beim Abbau der Ressourcen nicht selten große Mengen an Zyanid und Quecksilber ins Ökosystem. Gleichzeiztig wachsen weltweit Elektroschrottberge. Immer mehr Elektrogeräte landen auf dem Müll und mit ihnen wertvolle Rohstoffe - ein riesiges Problem für Umwelt und Klima. Bisherige Recycling-Lösungen sind nicht ausreichend.
In Deutschland fallen jährlich rund 1,8 Millionen Tonnen Elektroschrott an. Davon werden 57 Prozent illegal entsorgt oder exportiert.
Rund 200 Millionen Mobiltelefone werden in Deutschland zu Hause gelagert (sog. „Schubladenhandys“) und somit keiner Verwertung zugeführt. Dabei stellen die enthaltenen Edelmetalle wertvolle Ressourcen dar.
Recycling von Bio-Abfall
Innnovative Startups verwandeln Abfälle wie Kaffeesatz in nützliche Produkte, z.B. Pflanzentöpfe, Geschirr oder sogar Accessoires. Auch andere Reste aus der Lebensmittelindustrie, wie Apfelreste aus der Apfelsaftindustrie können beispielsweise zur Herstellung von veganen Lederalternativen genutzt werden, aus dem dann Schuhe und Handtaschen entstehen.
Sammeln & Sortieren
Bioabfälle bieten gutes „Futter“ für die Vergärungs- und Kompostierungsanlage. Aber nur wenn der Bioabfall sauber gesammelt wird, kann daraus wertvolles Biogas und hochwertiger Kompost entstehen. Störstoffe wie Glas, Metall, Kunststoffe oder Restabfall lassen sich nicht mehr entfernen.
Vergärungsanalge
Biogas entsteht, indem Bioabfälle in einer sauerstoffarmen Umgebung durch Bakterien und Mikroorganismen abgebaut werden. Das produzierte Biogas kann auch weiter zu Biomethan aufbereitet und dann ins Erdgasnetz eingespeist werden - zur Strom- und Wärmeproduktion.
Verarbeitung
Der nach der Vergärung übrigbleibende Gärrest kann entweder als flüssiges Gärprodukt (Dünger) oder nach einer anschließenden Kompostierung als festes Gärprodukt (Komposterde) vermarktet werden. (Quelle: Umweltbundesamt)
Recycling von Plastik
Deutschland exportiert jährlich etwa 720.000 Tonnen Plastikabfälle im Wert von circa 271 Millionen Euro. Dies entspricht elf Prozent des insgesamt in Deutschland erzeugten Plastikabfalls. Wenn Kunststoffmüll aus Deutschland in zertifizierte Recyclinganlagen im Ausland exportiert wird, geht er in die Berechnung der deutschen Recyclingquoten ein. Die Nachweis- und Kontrollsysteme sowie die Recyclinginfrastruktur in den Zielländern sind jedoch oftmals mangelhaft, so dass nur ein Teil der Abfälle tatsächlich recycelt wird.
Sammeln & Sortieren
Leere Verpackungen aus Kunststoffen gehören in die Gelbe Tonne bzw. den Gelben Sack. Sie werden in der Sortieranlage über Siebe und Rütteltische, Nahinfrarot-Scanner und Windsichter nach Kunststoffarten sortiert.
Zerkleinern & Umschmelzen
Nach der Grobsortierung werden die Altkunststoffe zerkleinert, gewaschen und getrocknet. Anschließend werden die Kunststoffteile in einem Extruder eingeschmolzen und zu Granulat weiterverarbeitet.
Verarbeitung
Mit dem Granulat steht ein Rohstoff für neue Produkte zur Verfügung. Beispielsweise können Kabeltrommeln, Rohre, Müllsäcke, Transportkästen, Balkonkästen und Möbel daraus gefertigt werden.
Recycling von Papier, Pappe & Karton
Zeitungen und Wellpappen bestehen heute bereits aus 100 % Altpapier.
Papierfasern können durchschnittlich zehn bis 25-mal wiederverwendet werden.
Sammeln & Sortieren
Papier, Pappe und Kartonagen (z.B. Papiertüten, Pappkartons, Zeitschriften) gehören in die Papiertonne. Das gesammelte Material wird in Sortieranlagen in verschiedene Papier/Pappe-Qualitäten separiert. Verschmutztes oder durchweichtes (wie Pizzakartons) und beschichtetes Papier können nicht recycelt werden.
Zerfasern & Säubern
Das Altpapier wird in einen Pulper gegeben, in Wasser aufgelöst und zerfasert. Aus dem Faserbrei werden anschließend Störstoffe (z.B. Büroklammern oder Klebebandreste) entfernt. Für grafisches Papier, was zum Beispiel zum Drucken verwendet wird, lösen Wasser, Natronlauge und Seife die Farben von den Papierfasern.
Verarbeitung
Ressourcen für 10 Collegeblöcke:
15 kg Holz für normales Papier
Hürden beim Recycling in der Baubranche
Unlösbare Verbindungen (z.B. kleben, schweißen) erschweren den zerstörungsfreien Rückbau, die Wiederverwendung und das hochwertige Recycling von Baustoffen. Die Lebensdauer der Baustoffe kann verlängert werden, wenn der Rückbau bereits in Planung und Entwurf mitgedacht wird. Auch die Materialauswahl beinflusst die Umweltwirkung maßgeblich.
Recyclinggerechtes Planen ist kein Bestandteil der Honorarordnung für Architekten (HOAI) und wird daher in der Regel nicht vergütet. Da Baustoffe aus Primärrohstoffen aktuell mehrheitlich günstiger sind als Recycling-Baustoffe fehlen wirtschaftliche Anreize.
517 Millionen Tonnen nicht nachwachsende Rohstoffe wurden 2018 für die Herstellung von Baumaterialien entnommen.
(Quelle: Umweltbundesamt)
Größter Produzent von Abfall ist die Baubranche. Sie ist für 54 % des Abfallaufkommens verantwortlich.
(Quelle: Deutsche Gesellschaft
für Nachhaltiges Bauen)
Stolze 70 % der Bauabfälle werden recycelt, ABER lediglich im Straßen- bzw. Erdbau eingesetzt. Es kommt also zum Downcycling wertvoller Baumaterialien.
Die Fast-Fashion-Problematik
Die Menge der entsorgten Textilien wächst mit den schnell wechselnden Trends. Gleichzeitig sinken Wiederverwendbarkeit und Wiederverwertbarkeit aufgrund schlechter Qualität. Seit dem rasanten Wachstum von Fast Fashion ist der globale Markt für ausgemusterte Kleidung riesig, lukrativ und vor allem übersättigt. Die Kosten der Verwertung sind im Vergleich zu einem Neumaterial viel höher. Altkleider enden daher meist als Putzlappen oder Dämmung oder werden verbrannt.
Deutsche kaufen durchschnittlich 60 neue Kleidungsstücke pro Jahr.
1,3 Mio. Tonnen Kleidung werden in Deutschland jährlich in Altkleidercontainern entsorgt.
Weltweit wird jede Sekunde eine volle LKW-Ladung Textilien zur Mülldeponie gebracht oder verbrannt.
Weniger als 1% des zur Herstellung von Kleidung verwendeten Materials wird zu neuer Kleidung recycelt.
Nicht verpassen!
Öffnungszeiten: 24. Januar bis 21. Juni 2023
Dienstag - Donnerstag, 11 - 17 Uhr
Adresse: Kapuzinergraben 19D, 52062 Aachen
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